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#1

Amely Grayson

in Mädchen 24.08.2014 23:43
von Amely Grayson • 27 Beiträge

Noch am selben Abend hatte sie sich daran gemacht, die Fotos auf ihren Laptop zu ziehen und sich anzuschauen. Es sind wirklich einige gute dabei, aber am besten gefallen ihr natürlich die, die sie von ihm gemacht hatte. Sowohl auf der Raucherinsel, als auch die am Hafen. Das Bild von ihnen beiden gemeinsam war aber still und heimlich ihr Favorit. Wie versprochen zieht sie aber nun erstmal alle Bilder in einen Ordner und brennt diesen auf eine Disc. Erst dann sucht sie die – in ihren Augen – schönsten heraus und zieht sie in einen extra Ordner auf ihrer Speicherkarte. Diese legt sie anschließend in ihre Polaroidkamera, diese ist schon etwas neues und hat im Gegensatz zu den Kameras von früher die Möglichkeit, Fotos vor dem Ausdruck anzuschauen. Über diese druckt sie dann die Auswahl der Bilder nach und nach aus und legt sie sorgfältig auf ihren kleinen Tisch, damit sie dort trocknen können. Das von ihnen beiden hat sie direkt zweimal entwickelt – einmal für ihn, einmal für sich. Nachdem ihr Exemplar getrocknet ist, schaut sie sich dieses mit einem Lächeln auf den Lippen an. Es findet seinen Platz an ihrem Pinnboard direkt über ihrem Schreibtisch. Der Tag hatte sie geschlaucht und daher räumt sie nun alles auf, stellt den Laptop aus und macht sich fertig fürs Bett. Das sie dafür wieder über den halben Flur trampeln muss, geht ihr gehörig auf den Keks, doch es ist nicht zu ändern, denn eine eigene, kleine Wohnung, kann sie sich einfach nicht leisten. Sie arbeitet sich schon die Hacken wund, damit sie wenigstens ein Einzelzimmer finanzieren kann, denn mit irgendwem fremden könnte sie einfach nicht auf Dauer zusammen leben. Amy braucht ihre Privatsphäre, ihre stillen Momente und da möchte sie sich von niemandem einschränken lassen. Zu mal es an diesem Campus ohnehin wohl keine Person gibt, die ein Zimmer mit ihr teilen wollen würde. Nachdem sie duschen war und sich bettfertig gemacht hatte, tappst sie wieder zurück in ihr Zimmer und greift nach ihrem Handy, vermutlich in der leisen Hoffnung, dass er sich schon gemeldet haben könnte. Aber natürlich war das nicht der Fall, was eigentlich auch nicht verwunderlich ist, immerhin musste er auf Arbeit. Dennoch nimmt sie es mit ans Bett, löscht das Licht und schließt die Augen. Es ist das gleiche Spiel wie jeden Abend und sie schafft es einfach nicht, in den Schlaf zu finden. Nach einer guten Stunde, in der ihre Gedanken sie regelrecht malträtiert haben, rappelt sie sich seufzend auf und stellt ihren Laptop doch nochmal ein, um leise Musik anzustellen. Hin und wieder gelingt es ihr, sich einzig und alleine auf die Lieder der Texte zu konzentrieren und so keinen Raum für irgendwelche Gedanken zu haben. Aber auch das will heute einfach nicht klappen und sie traut sich gar nicht, auf die Uhr zu schauen, weil sie weiß dass der Tag morgen wieder zeitig beginnen wird und ihr Wecker keine Gnade kennt. Irgendwann, es war sicher schon 3 oder 4 Uhr morgens, schafft sie es dann endlich, in den Schlaf zu fallen.

Als am nächsten Morgen ihr Wecker klingelt, fühlt sie sich wie erschlagen. Es war definitiv zu wenig Schlaf letzte Nacht und sie fühlt sich vollkommen gerädert. Noch im Halbschlaf stellt sie den Wecker aus und mit zusammengekniffenen Augen erkennt sie, dass ihr eine unbekannte Nummer geschrieben hat. Er ist es tatsächlich! Schmunzelnd antwortet sie ihm und dreht sich anschließend auf die Seite, um ihre 15 min die sie zum schlummern eingestellt hat, zu genießen. Seine Antwort lässt nicht lange auf sich warten, doch diese sorgt dafür, dass sie schlagartig wach ist. Er ist im Krankenhaus? Wie ist das denn passiert? Nun macht sie sich wirklich Sorgen, vor allem aber hat sie auch etwas Angst, dass ihm am Hafen noch etwas passiert ist – wo er ja nur wegen ihr mit war. Schnell fliegen ihre zierlichen Finger über das Display und sie ist schon halb aus dem Bett gesprungen. Ja, wieso eigentlich? Natürlich sorgt sie sich, doch er hat nichts davon erwähnt, dass sie vorbei kommen soll oder etwas dergleichen. Es sollte sicherlich nur eine Information für sie sein, damit sie heute die Fotos und die CD gar nicht erst mit in die Uni schleppen muss. Dennoch ist es fast automatisch, dass sie ihn fragt, ob sie ihn abholen soll. Sie wusste nicht was er hat, was überhaupt passiert ist, doch irgendwie wollte sie ihm das einfach anbieten. Deswegen erleichtert es sie auch, dass er ihr Angebot annimmt und so folgt direkt die nächste SMS an ihre Schwester, dass sie heute ihren Wagen braucht. Leya war da eh unkompliziert und sie hatte ohnehin den Ersatzschlüssel für den Wagen. Doch noch kann sie eh nicht los, daher huscht sie erstmal ins Bad, um sich soweit fertig zu machen und sich auf dem Gang des Gebäudes einen Kaffee zu holen. Mit diesem setzt sie sich an ihrem Zimmer an den Schreibtisch und starrt die ganze Zeit ihr Handy an, damit sie endlich los kann. Sie selbst hatte viel zu viel Zeit ihres Lebens im Krankenhaus und ähnlichen Einrichtungen verbracht und generell gefällt es dort wohl niemanden, daher hofft sie für ihn, dass er so schnell wie möglich raus kann. Die Vorlesungen die sie heute hat, kann sie ohne Bedanken sausen lassen, denn sie hatte bisher noch nicht ein einziges mal gefehlt und hat so ihre zwei Fehlzeiten pro Vorlesung noch nicht aufgebraucht. Bisher kannte sie zwar nicht einmal seinen Namen, doch dennoch fühlt sie sich ihm irgendwie verbunden. Dieses Gefühl welches sie bei ihm verspürt, hatte sie so noch nicht und sie hat auch nicht den geringsten Schimmer, wo es herkommt. Vielleicht ist es einfach, weil sie recht ähnlich ticken, beide sich von so ziemlich allen anderen Studenten fernhalten und ihr Ding für sich durchziehen. Was auch immer dazu führt, sie hofft das dieser Kontakt aufrecht erhalten bleibt und sie wirklich bald in den Genuss kommt, zu erfahren wie dieser Mann denn überhaupt heißt,

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#2

RE: Amely Grayson

in Mädchen 31.08.2014 23:32
von Amely Grayson • 27 Beiträge

Kurz verzieht sie das Gesicht, als er ihre Vermutung bestätigt. Das macht sie wütend, denn sie kann es absolut nicht leiden, wenn Menschen sich prügeln oder anderen Gewalt antun. Aber was soll sie jetzt schon ausrichten? Die Frage, ob er bereits Anzeige erstatte hatte, verkneift sie sich. Denn sie glaubt nicht, dass er das getan hat und sie geht auch nicht davon aus, dass er es noch tun wird. Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen. Sie konnte ihm das förmlich an der Nasenspitze ansehen, doch noch mehr mit Fragen wollte sie ihn auch nicht löchern. Deswegen kommt sie nun seiner Aufforderung nach, löst die Handbremse und fährt los. Zuerst hatte sie Starbucks im Sinn, doch der Laden ist einfach nur maßlos überteuert und genau so maßlos überfüllt – darauf hatte sie keine Lust. Es schien ihr eh nicht so, als wollte er nun noch andere Menschen um sich herum haben. Also fasst sie einen Entschluss und fährt grob in Richtung der Uni. Vorher biegt sie aber ab und steuert das Studentenwohnheim an, wo sich ihr Zimmer befindet. Sie parkt den Wagen davor und dreht den Kopf zu ihm, um ihn anzulächeln. „Also, hier wohne ich. Ich habe nur ein Zimmer, aber das für mich alleine.“ Damit wollte sie ihm signalisieren, dass sie ungestört sein werden. Sie zieht den Schlüssel raus, steigt aus dem Wagen und nimmt vom Rücksitz ihre Tasche, ehe sie den Kofferraum öffnet und auch seine Heraus holt. Dann schließt sie den Wagen ab und geht neben ihm her. „Ich habe noch nie jemanden mit hergenommen.“ Spricht sie leise, während sie das Gebäude betreten und sie den Weg in Richtung Zimmer gehen. „Was magst du für Tee haben?“ Sie kramt ihren Schlüssel noch einmal raus, schließt auf und bittet ihn dann herein. Dann schließt sie die Tür hinter ihm und beißt sich kurz auf die Unterlippe. Der Raum war nicht sehr groß, ihr Bett war zugleich ihre Couch, nur dass sie es nicht als Couch hergerichtet hatte – denn wie gesagt, es war noch nie jemand mit hier und so macht sie sich diese Mühe nicht. An ihrem Schreibtisch steht jedoch einen Stuhl, auf welchen sie deutet. „Setz dich kurz!“ Etwas hektisch klaubt sie ihr Bettzeug zusammen und verstaut es, dann schiebt sie das eine Teil der Schlafcouch zurück, sodass es nun auch wie eine Couch aussieht. Darüber legt sie eine dünne Tagesdecke und deutet dann darauf. „So, jetzt kannst du. Ich…bin gleich wieder da!“ Eilig huscht sie in die Küche des Wohnheimes, wo sie Wasser für seinen Tee aufsetzt und sich einen Kaffee zubereitet. Mit beiden Getränken in der Hand kommt sie nach wenigen Minuten wieder und stellt sie auf den kleinen Tisch vor der Couch. Anschließend setzt sie sich neben ihn und da sie nicht weiter auf der Krankenhaussache rumreiten will, greift sie ihre Tasche und zieht da die Mappe mit den Fotos heraus. „Ich habe ein paar über die Polaroid Kamera eingelesen und ausgedruckt. Das finde ich irgendwie schöner, als wenn sie perfekt gestriegelt aus dem Drucker kommen. Aber ich habe dir auch alle auf eine Disc gebrannt.“ Sie öffnet die Mappe und zieht als erstes das Foto von ihnen beiden heraus. Dieses Lächeln würde sie wirklich gerade gerne auch auf seinen Lippen sehen. Danach folgt eines von den Bildern, die er von ihr am Hafen gemacht hatte. „Wie findest du sie?“ fragt sie ihn neugierig und nimmt dann ihren Kaffee in die Hand, um davon einen Schluck zu trinken. Die ganze Zeit ruht ihr Blick auf seinem Gesicht, als würde sie so dahinter kommen, was in ihm vor sich geht.

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#3

RE: Amely Grayson

in Mädchen 01.09.2014 20:25
von Eric Hudson • 30 Beiträge

Eric ist nicht der Typ, der sich prügelt. Daher gibt er sich - wenn es dazu kommt – einfach wehrlos hin. Er hält grundsätzlich nichts von Gewalt und auch wenn es vielleicht dumm erscheint, dass er sich überhaupt nicht zur Wehr setzt. Aber abgesehen davon, dass er dieses Mal überhaupt nicht die Chance dazu hatte, fuhr er damit immer am besten. Allein schon, um seinen Standpunkt der Gewalt gegenüber zu vertreten – einfach für sich selbst. Aber ihm steht wirklich nicht der Sinn danach, sich mit ihr darüber zu unterhalten. Geschweige denn, überhaupt ein Gespräch zu führen. Sicher macht das gerade nicht wirklich viel Sinn. Aber auch wenn ihm nicht nach reden ist – so tut es gut, jemanden bei sich zu wissen, dessen Anwesenheit er genießt – und das tut er bei ihr gewiss. Zumindest glaubt er das, schließlich hat er noch nicht wirklich viel Zeit mit ihr verbracht. Aber der Tag gestern sprach einfach für sich – so fand er. Sie hatte eben einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der durch und durch positiv ist. Nach seiner Aufforderung fuhr sie jedoch los und er war etwas irritiert, als er sah, dass sie in Richtung der Uni fuhr. Kurz wagt er es, einen fragenden, jedoch flüchtigen Blick in ihre Richtung zu werfen. Doch musste er nichts sagen, denn seine nicht gestellte Frage beantwortete sie damit, dass sie das Wohnheim ansteuerte. Er wusste nicht, dass sie ein Zimmer im Wohnheim hat. Das wäre für Eric sicher auch eine Variante. Aber dieses Leben im Wohnheim war einfach nichts für ihn. Außerdem ist er nahezu jede Nacht unterwegs und er will schließlich vermeiden, dass heraus kommt, was der Grund dafür ist. Außerdem sind die Mieten – trotz des Spottpreises – noch zu teuer für ihn. Er stieg mit ihr zusammen aus dem Wagen und folgte ihr einfach wortlos bis in ihr Zimmer. Als sie jedoch erwähnte, dass sie noch niemanden mit in ihr Zimmer genommen hat, hob er verwundert eine Braue – sofern das möglich war. Aber auch das ließ er vorerst unkommentiert. „Uhm.. einen schwarzen Tee, wenn es hier so etwas gibt. Oder einen grünen – bitte.“ Er zog es eben vor, auch wirklich Tee zu trinken. Als sie dir Tür zu ihrem Zimmer öffnete, ließ er seinen Blick durch dieses schweifen und kam ihrer Aufforderung nach, sich zu setzen. Auf unerklärlicher Weise entglitt ihm ein leichtes Schmunzeln, als sie ihre Bettsachen hektisch einsacke und ihr sogenanntes Bett als Sofa herrichtet. „Das musst du nicht machen. Es stört mich nicht.“ Er kennt schließlich das Studentenleben zu gut. Und bei ihm sieht es um einiges chaotischer aus. Er nickte, als sie ihn nun anbot, sich auf das Sofa zu setzen und erhob sich vom Stuhl. Jedoch setzte er sich nicht aufs Sofa, sondern nutzte die Gelegenheit, als sie den Raum verließ, um sich etwas umzusehen – natürlich schnüffelte er nicht. Aber er wollte sie etwas näher kennenlernen. Direkt fiel ihm das Pinboard auf – oder besser gesagt, das Foto von ihnen beiden an diesem. Mit einem leichten Lächeln fuhr er sich mit der Hand durchs Haar, bemerkte dann jedoch seinen Verband und nun auch den damit verbundenen Schmerz. Das bewegte ihn dazu, sich nun doch zu setzen. Zeitgleich kam sie auch schon zurück und stellte die beiden Tassen auf den kleinen Tisch ab. „Vielen Dank.“ Er ist es nicht gewohnt, dass er derart bewirtet wird. So komisch dieses Gefühl der Fürsorge ist, so angenehm ist es jedoch auch. Er greift direkt nach seiner Teetasse und pustet etwas in diese, während er immer mal wieder daran nippt. Schon hatte sie die Bilder hervorgeholt. Nachdem er seine Tasse abstellte, nahm er das Bild von ihnen beiden in die Hand und betrachtete es sich nochmals – schließlich hatte er es sich schon an ihrem Pinboard angesehen. Dann aber folgt eines von denen, die er geschossen hat. Das ist schon wieder etwas ganz anderes für ihn. Es strahlt so etwas unbeschreibliches aus. Vielleicht ist es nicht professionell geschossen. Aber er findet es perfekt. „Ich liebe dieses Bild ganz besonders. Schon als ich es geschossen habe.“ Das von ihnen beiden lässt er dabei vollkommen außer Acht. Eric sieht sich nicht gern auf Bildern. Auch wenn er dieses mag – es ist nicht vergleichbar mit den Bildern von ihr. „Du hast so eine unglaublich fesselnde Ausstrahlung.“ Seine Stimme ist noch immer leise und zurückhaltend. Aber für einen Moment konnte er das im Krankenhaus geschehene in den Hintergrund rücken – sie lenkte ihn ab. „Ich würde das gern wieder mit dir tun. Dich zu fotografieren, ist ebenso fesselnd, wie das Betrachten deiner Bilder.“ Er senkt seinen Blick nun wieder, legt die Fotos auf den Tisch und greift wieder nach seiner Teetasse. „Danke.“ Er weiß für den Moment nicht, ob er sich schon bedankt hatte. Aber all das ist keine Selbstverständlichkeit – besonders für ihn nicht – daher kann er es nicht oft genug sagen. „Also.. für den Tag gestern, die Bilder und für jetzt.“

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#4

RE: Amely Grayson

in Mädchen 01.09.2014 21:16
von Amely Grayson • 27 Beiträge

Die ganze Zeit über macht sie sich ihre Gedanken, was wohl passiert sein könnte, oder besser gesagt, wie es dazu kam. So wie sie ihn kennen gelernt hat, geht sie nicht davon aus, dass er eine Person ist, die auf Krawall gebürstet ist. Aber vermutlich wird sie sich den Kopf zerbrechen können und findet dennoch keine Antwort auf ihre Fragen. Daher versucht sie es auch beiseite zu drängen, um sich im hier und jetzt wieder einzufinden, denn sie neigt schon so oft genug dazu, einfach in Gedanken abzudriften. Ein bisschen ungewohnt ist es schon jemanden hier zu haben, weil das irgendwie ihre heiligen vier Wände sind, auch wenn das Zimmer an sich nicht sehr viel hermacht. Es ist spärlich eingerichtet, da sie sich mehr nicht leisten kann und auch von ihrer Familie kein Geld annimmt. Sie will auf eigenen Füßen stehen, sich ihr eigenes Leben aufbauen und von niemanden abhängig sein. Ihre Schwester nach dem Auto zu fragen, war daher schon eine große Überwindung, aber in diesem Fall war es ja nicht mal für sich selber, dass sie es brauchte. Sie hatte ihm einen schwarzen Tee zubereitet, denn den gab es hier und sie ließ den Zucker auch weg, da er diesbezüglich nichts gesagt hatte. Ihr Kaffee ist noch zu heiß zum trinken, dennoch führt sie die Tasse hin und wieder an ihren Mund, da sie nicht weiß, wohin mit ihren Händen. Natürlich hatte sie sich bei der Couch nicht von seinen Worten beirren lassen, denn sie wollte ihm einen bequemen Platz anbieten und ihn nicht die ganze Zeit auf ihrem Schreibtischstuhl sitzen lassen. Neugierig schaut sie ihn nun an, als er sich die Bilder ansieht, die sie ihm reicht. Ein verlegenes Lächeln huscht auf ihre Lippen bei seinen Worten. „So ging es mir, als ich die Fotos von dir angesehen habe. Deswegen habe ich dich auch heimlich fotografiert, weil ich deine Ausstrahlung so fesselnd fand.“ Erwidert sie leise und schaut dann doch eher überrascht. Sie trinkt einen Schluck von ihrem Kaffee und nickt dann zustimmend. „Wenn es dir wieder besser geht, können wir das gerne nochmal machen.“ Immerhin hatte sie den Tag bzw. Abend mit ihm genossen und daher gibt es keinen Grund, wieso sie das nicht wiederholen könnten. „Du musst dich nicht zweimal für eine Tasse Tee bedanken.“ Schmunzelt sie ihn an und zwinkert ihm dann zu. „Auch dafür nicht. Ich hab das genossen.“ Murmelt sie in Bezug auf gestern. Es brennt ihr auf der Zunge ihn zu fragen, ob er noch andere Verletzungen hat, als die sichtbaren am Kopf, aber sie verkneift es sich. „Hast du dann heute Abend eigentlich wenigstens frei, oder musst du dennoch auf Arbeit?“ wenigstens danach erkundigt sie sich und hofft, dass er sich einen Tag frei nehmen kann, um sich anständig zu erholen. Ihr Blick schweift durch ihr kleines Zimmer, dann wieder zu ihm. „Du wohnst nicht hier, oder?“ Er wäre ihr vorher sicherlich schon aufgefallen, aber vielleicht sind sie sich einfach nur noch nie über den Weg gelaufen. Mit dem Rücken lehnt sie sich nach hinten an die Lehne, dann zieht sie ihre Beine auf die Couch und setzt sich in den Schneidersitz. „Ich muss heute Abend auch wieder arbeiten.“ Brummt sie etwas missmutig vor sich her, aber zum Glück ist bis dahin noch etwas Zeit und diese würde sie gerne noch genießen. Vor jeder Schicht zieht es sich ihr den Magen zusammen, da diese Art von Arbeit eigentlich gar nichts für sie ist. Aber wenn sie über die Runden kommen will, muss sie da einfach durch. „Wenn du möchtest, kann ich dich vorher bei dir absetzen? Ich muss den Wagen dann eh noch zu meiner Schwester bringen, aber von dort aus muss ich auch nicht weit laufen bis zum Club.“ Sie hatte ihm ja bereits erzählt, wo sie nebenbei arbeitet. „Mir ist aufgefallen, dass ich dir meinen Namen auch noch gar nicht verraten habe.“ Vorhin hatte sie schon überlegt, diesen vielleicht auch erst Preis zu geben, wenn er ihr seinen verrät.

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#5

RE: Amely Grayson

in Mädchen 04.09.2014 21:11
von Eric Hudson • 30 Beiträge

Es hätte ihm wirklich nichts ausgemacht, auf dem Schreibtischstuhl sitzen zu bleiben. Schließlich ist er weitaus schlimmeres gewohnt. Aber daran zermarterte er sich jetzt nicht den Kopf. Sie wollte eine gute Gastgeberin sein, das weiß er sehr zu schätzen. Genau so, wie er ihr einfach keine Umstände bereiten will. Schließlich hat sie schon mehr als genug für ihn getan, als sie ihn aus dem Krankenhaus abholte. Nach dem, was er erfahren hatte, wäre er womöglich heute nicht mehr Zuhause angekommen. Er hat dieses Laster, dass er einfach ziellos durch die Gegend streift, wenn ihn irgendwelche Gedanken plagen. Aber das natürlich, nachdem er sich einen harten Schuss gesetzt hat. Aber nun war er hier und er glaubt, dass es richtig so ist. Zumindest fühlt es sich so an. Ein leichtes, jedoch kaum merkliches Schmunzeln schleicht sich auf seine Lippen. „Ich hoffe, dass es dennoch nicht wieder vorkommt, dass du mich heimlich fotografierst? Ich sehe mich nicht so gern auf Bildern.“ Warum es so ist, konnte er sich jedoch selbst nicht erklären. „Aber, danke! Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du das so offen sagst.“ Er hatte noch nie zu hören bekommen, dass er eine fesselnde Ausstrahlung hat. Er wollte es auch nie hören, weil er solchen Worten ohnehin kein Glauben schenken würde. Aber jetzt war das eine ganz andere Sichtweise. Er wusste, dass sie es ernst meint und er genießt es, solche Worte von ihr zu hören. Auch wenn es ihm dennoch irgendwie so ungewohnt und unangenehm ist. Bei ihren nächsten Worten jedoch, musste er die Augen verdrehen. „Ich sagte schon der Ärztin, dass es mir bestens geht.“ Bis auf die Tatsache, dass er HIV infiziert ist, fühlt er sich auch relativ gut. Er muss nur zusehen, dass er sich einen Schuss setzen kann und die Schmerzen sind wieder vollkommen verschwunden. Er senkte einen Moment seinen Blick und nimmt sich einen Schluck seines Tees. „Ich weiß aber, dass all das nicht selbstverständlich ist. Ich weiß es zu schätzen. Daher bedanke ich mich lieber einmal mehr, als zu wenig.“ Doch die Frage, die nun kam, riss seine gesamte Stimmung direkt in den Keller. Er stellte die Tasse ab, und verschränkte seine Armen eng an seinem Körper. Darüber hatte er sich noch gar keine Gedanken gemacht. Ihm geht es nicht um die Verletzungen, eher um seinen Virus. Gerade in diesem Milieu herrscht das größte Ansteckungsrisiko. Mit der Verhütung wird es manches Mal nicht so genau genommen - einfach, weil er meistens viel zu stoned ist, um darauf Acht zu geben. Also war er einfach eine Gefahr. Aber ihm ist klar, dass er deshalb nicht ohne Weiteres aussteigen, oder auch nur Krank machen kann. Sie sagen immer, dass man so lange gehen kann, bis man tatsächlich halbtot ist. Also ist es für ihn wohl unumgänglich, heute Nacht wieder auf die Straße zu gehen. „Ich... ich denke, dass ich dennoch arbeiten gehe. Aber es ist wirklich nicht nötig, dass du mich absetzt. Ich kann auch bis nach Hause laufen.“ Es ist ihm einfach unangenehm, sie so sehr zu beanspruchen. Natürlich interessierte es ihn brennend, wie sie heißt. Aber weil er ihr seinen Namen nicht verrät, wollte er sich auch nicht das Recht herausnehmen und nach ihrem Namen fragen. Doch jetzt tat er es dennoch. „Ich weiß. Würdest du ihn mir denn überhaupt verraten? Also.. ohne meinen zu wissen?“

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